Schlagerspiel gegen Ebermannstadt

Kurzpässe des TSV verpufften

Ein verdienter 3:2-Sieg des Aufsteigers bei den "Ebsern"

Trotz Regen fanden fast 500 Zuschauer den Weg zum "Stadtderby" in der Fußball-Kreisliga. Sie erlebten eine temporeiche, rassige Partie und mit Aufsteiger SV Moggast einen verdienten Sieger. Die "Dorfelf" setzte sich bei den "Städtern" mit 3:2 (2:1) durch.

Beide Mannschaften, die Spieler befreundet und teilweise verwandt, lieferten sich einen offenen, erfreulich fairen Schlagabtausch, bei dem die etablierten "Ebser" nur fünf Minuten lang zu Beginn ihre spielerischen Vorteile demonstrieren konnten. Lohn war eine Großchance, doch ein Verteidiger köpfte für den schon geschlagenen SV-Keeper Schmidt den Ball von der Torlinie. Danach begingen die Gastgeber den Fehler, auf nassem Rasen die engagiert kämpfenden Moggaster mit Kurzpässen ausspielen zu wollen. Doch dafür fehlte den TSVlern an diesem Tag das Durchsetzungsvermögen der aus dem Mittelfeld zu wenig unterstützten Angriffsspitzen und der Elf insgesamt die nötige Aggressivität in den Zweikämpfen. Die Gäste demonstrierten die erfolgreichere Taktik: lange Pässe auf die Flügel, schnelles Zuspiel auf die Spitzen, die sofort und in jeder Situation den Abschluss suchten.

Mit erstem Erfolg schon nach einer Viertelstunde: Roth sah fast 30 Meter vor dem TSV-Kasten keine Anspielstation und hielt beherzt drauf. Mit Hilfe des Innenpfosten zappelte das "Geschoss" hinter dem chancenlosen Keeper Beck in den Maschen. Zwar hatte Hutzler vom Anstoß weg die Chance zum Ausgleich, doch Moggasts guter Keeper klärte seinen Schuss mit den Fingerspitzen zum Eckball. Schon drei Minuten danach die Vorentscheidung: Uwe Brunner ging bei einem Moggaster Konter mit Verteidiger Alex Kohlbauer zu Boden und Schiri Baierl erkannte auf Elfmeter. Rakay scheiterte im ersten Versuch zwar an Keeper Beck, bekam von dessen Fäusten aber den Ball wieder vor die Füße und machte es beim zweiten Versuch aus sechs Metern besser: 0:2.

Ebermannstadt versuchte es daraufhin mit der Brechstange, verhedderte sich aber immer wieder schon im Mittelfeld beim Spielaufbau. Aufregung dann fünf Minuten vor der Pause: Matthias Neuner, von Büttner steil geschickt, wurde im Moggaster Strafraum umgerissen. Doch der sonst gut leitende Schiri erkannte zum Unmut des TSV-Anhangs nicht auf Elfmeter, sondern auf "Schwalbe" und zeigte dem verduzten Neuner "Gelb": aus besserer Sicht, als sie der Schiri hatte, eine Fehlentscheidung. Dennoch schaffte der TSV noch vor Seitenwechsel den wichtigen Anschlusstreffer. Fast mit dem Pausenpfiff ein schnell ausgeführter Freistoß am Moggaster Strafraum. Der Ball landete bei Dieter Büttner, dessen scharfer Schuss flach und unhaltbar im langen Eck hinter Keeper Schmidt einschlug. Nach Seitenwechsel drängte nun Ebermannstadt immer mehr, doch wenn der TSV selten genug einen Weg durchs dicht gestaffelte Moggaster Mittelfeld fand, machte Keeper Schmidt auch beste Chancen von Reznik, Büttner oder Hutzler zunichte. Und auf der Gegenseite eröffneten sich den Gästen mehr und mehr Konterchancen, die aber ebenfalls nichts einbrachten. Eine Standardsituation führte dann zur endgültigen Entscheidung. Moggasts Spielertrainer Martin Vogler zirkelte einen Freistoß vom Strafraumeck an der Mauer und am schlecht postierten Keeper Beck zum 1:3 in den "Ebser" Kasten.

Erst jetzt besannen sich die Städter auf ihren Kampfgeist und entfesselten in der Schlussviertelstunde einen wahren Sturmlauf in Richtung Moggaster Strafraum. Doch mehr als der erneute Anschlusstreffer sprang nicht mehr heraus. Neuner ließ im Strafraum zwei Gegenspieler aussteigen und Keeper Schmidt keine Chance. Dessen Onkel, Ebermannstadts Trainer Michael Schmidt, erkannte die gute Leistung der Gästeelf rundum an: "Wir haben heute nie das gespielt, was wir uns vorgenommen hatten. Vor allem fehlte meiner Mannschaft die Bissigkeit gegen hoch motivierte Gäste."

 

(Quelle: Nordbayerische Nachrichten 03.09.2001)